STODOLA, Aurel
* 10. 5. 1859, Liptovský Mikuláš , Slowakische Republik
† 25. 12. 1942, Zürich , Schweiz
Maschinenbauingenieur
S. besuchte die deutsche Realschule in Levoča und die ungarische Realschule in Kaschau/Košice, wo er 1876 die Matura mit Auszeichnung ablegte. Nach zwei Semestern an der Technischen Hochschule in Budapest wechselte S. bis 1880 nach Zürich, um am Eidgenössischen Polytechnikum Maschinenbau zu studieren. 1883 setzte er seine Studien an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg und im folgenden Jahr an der Sorbonne in Paris fort.
Noch im selben Jahr (1884) trat er eine Stelle als Ingenieur in der Maschinenbauanstalt Ruston in Prag/Praha an. 1892 erreichte S. das Angebot des Polytechnikums in Zürich, am neu gegründeten Lehrstuhl für Maschinenbau eine Professorenstelle anzunehmen, das er annahm.
Seine wissenschaftliche Arbeit konzentrierte sich auf die Theorie der Dampf- und Wasserturbinen. Seine auf der theoretischen Durchdringung des Stoffes beruhenden Berechnungsgrundlagen für die Konstruktion von Turbinen publizierte S. 1902 in seinem Buch „Die Dampfturbinen“. Die wichtigsten Ergebnisse präsentierte er im selben Jahr in einem Vortrag anlässlich der Versammlung des Vereins Deutscher Ingenieure in Düsseldorf.
S. untersuchte insbesondere die Vorgänge der Dampfströmung bei unterschiedlichem Dampfdruck, entwickelte theoretische Modelle und mathematische Gleichungen zur Berechnung der Turbinenräder und befasste sich mit dem Problem der kritischen Drehzahl der Dampfturbinenwelle.
Vom Dampfturbinen-Buch erschienen zahlreiche, von S. überarbeitete und aktualisierte Auflagen und Übersetzungen. Für seine grundlegenden Arbeiten im Bereich der Dampf- und Gasturbinen verlieh ihm 1941 der Verein Englischer Ingenieure die große goldene Internationale James Watt-Medaille.