KERPELY, Anton von
* 5. 2. 1837, Curtici-Kürtös , Rumänien
† 22. 7. 1907, Schemnitz, Slowakische Republik
Eisenhütteningenieur
K. schloss 1862 das Studium an der Berg- und Forstakademie in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya ab. Anschließend praktizierte er in den Eisenhüttenwerken in Anina, Oravica, Ruska Montana (Rumänien) und im Eisenhüttenkomplex Hronec-Podbrezová. Darüber hinaus erweiterte K. seit jungen Jahren seine Kenntnisse durch ausgedehnte Studienreisen.
Von 1868 bis 1881 lehrte K. als Professor an der Berg- und Forstakademie in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya, wo 1872 der erste Lehrstuhl für Eisenhüttenwesen gegründet wurde. K. unterrichtete hier erstmals das Projektieren von Eisenhüttenwerken und Brennstoffkunde, experimentierte unter Laborbedingungen mit dem Bessemerverfahren zur Stahlerzeugung, analysierte Eisenhüttenrohstoffe und Erzeugnisse aus Ungarn, untersuchte makro- und mikroskopische Strukturen von Eisen und Stahl, arbeitete an einer Methode zur Ermittlung der Metallhärte und meldete mehrere Patente in einigen europäischen Ländern an.
Auch seine wichtigsten Publikationen erschienen während seiner Tätigkeit in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya, u.a. die von 1866 bis 1886 in Leipzig herausgegebenen Berichte über die Fortschritte in der Eisenhüttentechnik.
Als Generaldirektor der staatlichen Eisenhüttenwerke in Ungarn und als Ministerialrat leitete er in den Jahren 1881 bis 1896 einige umfangreiche Untersuchungen und Modernisierungen der Eisenhüttenwerke (Podbrezová-Hunedoara). K. gilt als Begründer der modernen Literatur und der systematischen Lehre des Eisenhüttenwesens in Ungarn Er veröffentlichte 158 wissenschaftliche Arbeiten u.a. in der Berg- und hüttenmännischen Zeitung, der Österreichischen Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, in Dingler’s Polytechnischem Journal sowie in Bányászati és Kohászati Lapok, Akadémiai Értesítő, Magyar Mérnök - és Építész Egylet Közlönye und Nemzetgazdasági Szemle.