KUHELJ, Anton
* 11. 11. 1902, Opčine bei Triest , Italien
† 31. 7. 1980, Laibach, Slowenien
Elektrotechniker, Maschinenbauingenieur, Konstrukteur (Flugzeug)
Nach der Grundschule in seinem Geburtsort besuchte K. das Gymnasium in Triest/Trieste/Trst und Kranj, wo er 1922 maturierte. Anschließend studierte er bei Milan →Vidmar an der Technischen Fakultät in Laibach/Ljubljana Elektrotechnik, wandte sich aber während des Studiums immer mehr der Mechanik zu. 1927 erhielt er das Diplom und promovierte 1936 mit einer Arbeit über die Stabilität der krummen Platten.
Seit den frühen 1930er Jahren unterrichtete K. bereits an der Technischen Mittelschule und als Lektor an der Universität in Laibach/Ljubljana. 1938 wurde er außerordentlicher, 1946 ordentlicher Professor der Mechanik. Die Technische Hochschule wählte ihn 1947/48 zum Dekan und 1952/54 zum Rektor. 1954/56 war er Rektor der Universität in Laibach/Ljubljana. Die Slowenische Akademie der Wissenschaft und Kunst ernannte ihn 1949 zu ihrem Mitglied und wählte ihn 1961 zum Vizepräsidenten. 1972 promovierte K. auch an der Fakultät für Maschinenbau mit einer Dissertation über Instabilitätsprobleme der rotierenden Welle.
Als Vorstand des Instituts für Turbinenmaschinen hielt K. immer enge Kontakte zur Praxis. K. leistete bedeutende Beiträge zur Elastomechanik der Platten und Schalen, zur Hydromechanik von Turbinen und zur Aerodynamik. Er interessierte sich sowohl für die Statik als auch für die Dynamik, wobei er sich im internationalen Vergleichen sehr früh mit der Materialermüdung durch Vibration befasste.
K. betätigte sich auch als Planer und Konstrukteur, u.a. für den 242 m hohen Antennenturm in Obrenovac (Serbien) oder für Turbinen und Flugzeuge.
Im Flugzeugbau trug er wesentlich zur Verwissenschaftlichung bei. 1934 begann er mit der Planung von Segelflugzeugen und konstruierte 1936 sein erstes Motorflugzeug, den Zweiflügeleinsitzer „Janez“. 1937 flog sein einsitziges Niederflügelflugzeug „Tonček“, 1940 das zweisitzige Militärschulflugzeug „Alka“. Ende der 1940er Jahre arbeitete er auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fluginstitut in Semlin/Zemun. 1952 bis 1955 entstand nach seinen Plänen das erste viersitzige Flugzeug „LK-1“ in Jugoslawien.