ERBER(G), Anton
* 21. 10. 1695, Dol bei Laibach , Slowenien
† 3. 10. 1746, Laibach, Slowenien
Physiker
E. stammt aus einer seit dem Mittelalter in Krain ansässigen Adelsfamilie. Sein Vater Janez Danijel E., der den Barontitel erhielt, kaufte das Schloss Dol bei Laibach/Ljubljana, wo E. am 21. Oktober 1695 geboren wurde. Im Jahre 1713 trat er in den Jesuitenorden ein und studierte in Wien, Leoben und Graz, wo er im Jahre 1724 die Studien beendete. Sein Vermögen in der Höhe von 20.000 Gulden vermachte er dem Jesuitenorden von Laibach/Ljubljana, dessen Mitbegründer er damit wurde. Als Universitätsprofessor lehrte E. in Graz und Wien. 1744 wurde er Rektor des Jesuitenkollegiums in Laibach/Ljubljana.
Die meisten seiner theologischen und philosophischen Schriften erschienen nach seinem Tod, so auch sein Hauptwerk „Cursus philosophicus...“, das als Lehrbuch für Physik und Philosophie bezeichnen werden kann. Es besteht aus drei Teilen: 1. System der allgemeinen Logik, 2. System der allgemeinen Physik, 3. System der Sonderphysik. E. ist Vertreter der spätscholastischen und Vorbote der humanistischen Philosophie. Seine Hauptautorität ist Aristoteles, er lehnt aber Descartes ab. Seine Schriften behandeln das Berechnen der Entfernung der Sterne mit der Paralaxe, die Größe und Geschwindigkeit der Sterne, die Kometen und Meteore, Seeflut und Ebbe, Erdbeben und auch Magnetismus, Elektrizität, Blitz und Donner. Er beschäftigte sich mit der Theorie der Körper und der Frage der End- und endlosen Fernpunkte. Seine Methode ist im Grunde genommen noch scholastisch: Er stellt ein Problem auf, erklärt die Begriffe, erstellt eine These und diskutiert sie.