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CODELLI, Anton

* 23. 3. 1875, Neapel, Italien
† 26. 4. 1954, Porto Ronco , Schweiz

Erfinder

Anton III. C. war der letzte männliche Nachfolger einer im 16. Jahrhundert in Slowenien und nach 1700 in Laibach/Ljubljana anwesenden italienisch-deutschen Adelsfamilie. Er wurde am 23. März 1875 in Neapel während eines Aufenthalts der Eltern in Italien geboren. Den Ingenieurtitel erwarb er sich im Jahre 1907 in der Wiener Niederlassung der Telefunken AG, mit der er auch später zusammenarbeitete. 1898 erhielt er sein erstes Patent für ein Zündungssystem für Automotoren, wobei er versuchte, die Vorteile der beiden damals am Markt bekannten Systeme – Dauerglüh- und Elektrozündung – zu kombinieren. Im selben Jahr brachte er mit einem „Benz Comfortable“ das erste Automobil nach Laibach/Ljubljana. Mit einem „Daimler Viktoria“, Modell 1898, nahm er 1900 am Rennen Salzburg - Wien teil und erreichte unter 18 Teilnehmern den dritten Platz.
C. befasste sich auch in den folgenden Jahren mit Erfindungen, insbesondere im Automobilwesen. Er konstruierte ein Planetenantriebsrad, das auch als innere Bremse aktiviert wurde, baute 1906 einen Rotationsmotor mit innerer Verbrennung, erfand einen Lufttorpedo und ließ sich einen Miniaturkühlschrank patentieren. Neben praktisch anwendbaren Erfindungen finden sich bei C. auch technische Utopien, etwa ein Luftschiff mit Metallkörper für 20.000 Passagiere.
Nach der Jahrhundertwende lieferte C. auch zahlreiche bedeutende Beiträge zur frühen Radiotechnik. Um 1900 hatte er in Zusammenarbeit mit dem Physiker Albin →Belar in Laibach/Ljubljana einen ersten Radioapparat für den Empfang des Zeitsignals gebaut. 1907 bis 1910 schuf er die radio-telegraphische Verbindung unter den Schiffen der österreichischen Kriegsmarine an der Adria und unter den Kommandozentren an der Küste. Von dort konnte man telefonisch Wien erreichen, sodass eine zentrale Verwaltung mit der Marine von der österreichischen Hauptstadt aus möglich war. 1911 erhielt er die Aufgabe, eine Radioverbindung zwischen Berlin und der deutschen Kolonie in Afrika (Togo) herzustellen. Dazu baute er durch den Urwald eine drei Kilometer lange Straße, eine Schmalspurbahn, mehrere Werkstätten, Wohn- und Verwaltungsgebäude, ein Kraftwerk mit 1.000-PS-Dampfmaschinen und eine radio-telegraphische Station mit neun 75 bis 120 m hohen Antennentürmen. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs mussten auf Befehl aus Berlin alle Anlagen vernichtet werden und C. wurde interniert. Nach Aufenthalten in Frankreich und in der Schweiz konnte er erst 1920 nach Laibach/Ljubljana zurückkehren, doch der Großteil seiner ethnographischen Sammlungen aus Togo war verloren.
Während des Afrika-Auftrags beschäftigte sich C. auch mit dem Film und investierte von 1912 bis 1914 in die Projekte des deutschen Reisenden und Filmregisseurs Hans Schomburg rund 46.000 Goldmark. Dabei entstanden mehr als 6.000 m Dokumentar- und Spielfilm. C.s Aktivitäten als Produzent und seine Mitwirkung beim Film wurde weitgehend vergessen.
Immer am Puls der Zeit interessierte sich C. seit den frühen 1920er Jahren für die Technik des Fernsehens. Aufnahme- und Empfangsteil seines Systems basierten auf optischer und elektromechanischer Technik; Elektronik sollte nur für die kabelfreie Signalübertragung verwendet werden. 1928 bis 1930 ließ er seine Erfindung in mindestens elf Staaten patentieren. 1930 baute er einen bei Telefunken hergestellten Prototyp erfolgreich auch in Laibach/Ljubljana, doch noch fehlte ein ausreichendes kommerzielles Interesse für seine Erfindung des elektronischen Fernsehens. Ein Versuch, die Unterstützung des amerikanischen Multimillionärs Morgan zu erreichen, blieb erfolglos.
Der dreimal verheiratete C. hatte kein Glück im Familienleben. Seine Söhne starben unter unglücklichen Umständen, sodass die Familie ohne männliche Nachfolger blieb. Am Ende des Zweiten Weltkriegs emigrierte er in die Schweiz, wo er am 26. April 1954 starb und auch begraben wurde.

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