MECHWART, Andreas
(András)
* 6. 12. 1834, Schweinfurt, Deutschland
† 14. 6. 1907, Budapest, Ungarn
Maschinenbauingenieur
Als Sohn armer Eltern gewährte dem talentierten Schlosserlehrling seine Geburtsstadt Schweinfurt ein Stipendium zur Weiterbildung. Damit konnte er schließlich an der Technischen Hochschule in Augsburg Maschinenbau studieren. Nach einer ersten Berufstätigkeit in einer Nürnberger Maschinenfabrik übersiedelte M. 1859 nach Ungarn, wo er im Gießereibetrieb von Ábrahám →Ganz eine Anstellung bis zur Pensionierung fand.
→Ganz produzierte damals hauptsächlich Eisenbahnräder im Schalenguss-Verfahren für verschiedene Eisenbahngesellschaften. →Ganz, der selbst keine höhere Ausbildung besaß, hatte mit dem Maschinenbauingenieur M. einen wichtigen Kompagnon engagiert. M. stellte die Produktion auf den Dampfmaschinenantrieb um und übernahm nach dem Tod von Ábrahám →Ganz 1867 die Leitung des Unternehmens. Unter seiner Führung wurde um 1900 aus der Gießerei ein international renommierter Großbetrieb mit über 6.000 Beschäftigten. Diese erfolgreiche Entwicklung beruhte wesentlich auf M.s ausgezeichneten technischen Kenntnissen. U.a. übernahm er seit 1874 das Schalenguss-Verfahren für die Produktion von Walzen für Walzenstühle in Mühlen. Bis 1907 wurden 30.000 solcher Walzen weltweit exportiert. M. konstruierte auch verschiedene Landwirtschaftsmaschinen mit Dampf- und später mit Ölbetrieb. Früh erkannte er auch die Bedeutung der neuen Elektrotechnik und gründete 1878 eine Elektroabteilung innerhalb der Fabrik.