Subscribe to e-news

Social networks

Shortcuts

This project is funded by the European Commission. The content is the responsibility of the author and in no way represents the views of the European Commission.

NEGRELLI, Alois Ritter von Moldelbe

* 23. 1. 1799, Fiera di Primiero , Italien
† 1. 10. 1858, Wien, Österreich

Eisenbahningenieur, Wasseringenieur, Straßenbauingenieur

N. zählt aufgrund seiner Leistungen auf dem Gebiet des Eisenbahn-, Wasser- und Straßenbaus zu den bedeutendsten Technikern seiner Zeit.
Als siebtes Kind des italienischen Hof- und Grundbesitzers Angelo Michele N. und einer Deutschtirolerin im damals österreichischen Südtirol geboren, wuchs N. zweisprachig auf, erhielt zunächst Hausunterricht, besuchte dann ein Internat und von 1812 bis 1817 die Klosterschule von Feltre, bevor er seine Studien an der Akademie der Bildenden Künste in Venedig und an den Universitäten Padua und Innsbruck aufnahm.
1819 trat N. als Ingenieurpraktikant bei der Provinzialdirektion für Tirol und Vorarlberg in den österreichischen Staatsdienst, widmete sich nebenbei weiterhin seinen Studien im Bereich Bautechnik an der Universität Innsbruck und erwarb 1820 das Ingenieurdiplom bei der Innsbrucker Staatsbaudirektion. Während seiner Dienste in Tirol war er mit Vermessungsarbeiten sowie Straßen- und Wasserbauten beschäftigt, ab 1826 in Vorarlberg Mitarbeiter an Projekten auf dem Gebiet des Wasserbaus, u.a. der Rheinregulierung.
1832 verließ N. den österreichischen Staatsdienst und folgte einem gut dotierten Angebot in die Schweiz, wohin er vom Kanton St. Gallen als Wasser- und Straßenbauinspektor berufen wurde. Von den zahlreichen Straßen- und Brückenbauten, die N. während seiner achtjährigen Tätigkeit in der Schweiz ausführte, ist die Münsterbrücke über die Limmat in Zürich am bekanntesten. Ende der 1830er Jahre, von einer Studienreise nach England, Frankreich und Belgien zurückgekehrt, auf der er sich Kenntnisse über den aktuellen Stand der Eisenbahntechnik angeeignet hatte, begann er mit der Projektierung der „Schweizer Nordbahn“ von Zürich nach Basel und anderer Schweizer Bahnlinien, die jedoch erst rund zehn Jahre später realisiert wurden.
N., inzwischen im Eisenbahnwesen kein Unbekannter mehr, kehrte 1840 in seine Heimat Österreich zurück, da er von der privaten Kaiser-Ferdinands-Nordbahngesellschaft als Generalinspektor angestellt wurde. In dieser Funktion konnte er innerhalb der nächsten zwei Jahre bedeutende Streckenabschnitte der Nordbahn teils fertig stellen, teils projektieren und trassieren. Die Aufteilung der österreichischen Eisenbahnen in Staats- und Privatbahnen führte 1842 zur Berufung des inzwischen als Eisenbahnfachmann anerkannten N. in den neuen Staatseisenbahndienst, wofür er von der privaten Nordbahngesellschaft zunächst beurlaubt wurde, später definitiv die Leitung der nördlichen Linien der Staatseisenbahn übernahm. In dieser Funktion konnte er bis 1848 die wichtigen Strecken Olmütz/Olomouc - Prag/Praha, Prag/Praha - Bodenbach/Podmokly und Brünn/Brno - Böhmisch Trübau/Česká Třebova fertig stellen. Gleichzeitig leitete er den Bau der Schweizer Nordbahn.
Seine kurze Tätigkeit als Sektionsleiter für das Eisenbahnwesen im Arbeitsministerium, während der er sich auch entschieden für den Bau der von Karl Ritter von →Ghega geplanten Semmeringbahn einsetzte, wurde durch die Revolution 1848 beendet. Ende 1848 zunächst als Staatskommissar für Instandsetzungsarbeiten an zerstörten Eisenbahnlinien nach Lombardo-Venetien entsandt, wurde N. 1849 zum Vorstand der dortigen Oberbaubehörde ernannt, zuständig für sämtliche Wasser-, Straßen- und Eisenbahnbauten. Er war außerdem Vorsitzender der internationalen Po-Schifffahrtskommission und Mitglied der internationalen Kommission für den Bau der italienischen Zentralbahn und wurde 1855 Vorstand der lombardo-venetianischen Eisenbahn-Baudirektion.
Aufgrund von Differenzen – seine Amtsführung betreffend – seines Postens enthoben und nach Wien zurückberufen, war N. in den letzten Jahren seines Lebens als Ministerialrat im Wiener Handelsministerium und als Generalinspektor der österreichischen Eisenbahnen tätig.
Als bedeutendste Leistung N.s gilt sein Entwurf des Suezkanals. Bereits 1846 wurde N. in die in Paris neu gegründete Studiengesellschaft für den Bau des Suezkanals berufen. Zehn Jahre lang arbeitete er an Plänen zur Ausführung des Kanals. Ende 1855 unternahm er mit der die bisherige Studiengesellschaft ersetzenden neu gegründeten Internationalen Kommission für den Suezkanal eine Studienreise nach Ägypten. 1856 wurden seine Entwürfe zur schleusenlosen Ausführung und zur Linienführung des Kanals von der Kommission einstimmig angenommen. 1857 zum Generalinspektor für den Kanalbau ernannt, erlebte N. den Baubeginn im Jahre 1859 jedoch nicht mehr.
Die geistige Urheberschaft N.s am Bau des Suezkanals blieb der Öffentlichkeit bis Anfang des 20. Jahrhunderts unbekannt. Der von dem Franzosen Ferdinand Lesseps nach den Plänen N.s verwirklichte Kanal wurde 1869, elf Jahre nach seinem Tod feierlich eröffnet, wobei Lesseps als alleiniger Schöpfer gefeiert wurde. N.s Name blieb unerwähnt. Erst ein Prozess, den seine Tochter zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte, verschaffte ihm posthum Anerkennung für seine Leistungen.
N. war 1850 mit dem selbst gewählten Prädikat „Moldelbe“ in den Ritterstand erhoben worden, in Anlehnung an seine Tätigkeiten in den Gebieten der Moldau und der Elbe um Prag/Praha. Er war von 1828 bis 1840 in erster Ehe mit Amalie Pircker von Pirkenau und in zweiter Ehe seit 1847 mit Karoline von Weiß-Starkenfels verheiratet.

15. 11. 2009 - Publication of the online lexicon

At the end of November we will eagerly await the publication of the Online lexicon of scientists and inventors from Central Europe in the Slovenian language. This will be followed by English, ...

More >>

14. 10. 2009 - 2nd CESA Partnership Meeting

The second partnership meeting was once again hosted by the Technical Museum in Vienna and lasted for three days. At the same time a MUT conference (Association of technical museums of Central ...

More >>



Izdelava spletnih strani:  Positiva