BELAR, Albin
* 21. 2. 1864, Laibach, Slowenien
† 1.1.1939, Polom bei Kočevje , Slowenien
Chemiker, Physiker, Seismologe
B. studierte Chemie und Naturwissenschaften an der Universität Wien und schrieb 1890 seine Dissertation über die physikalischen Wissenschaften in Graz. In den Jahren 1890 bis 1895 war er Professor an der Seefahrtakademie in Rijeka/Fiume und anschließend bis 1908 Professor an der Realschule in Laibach/Ljubljana.
Unter dem Eindruck des katastrophalen Erdbebens 1895 in Laibach/Ljubljana gründete er 1897 in dieser Stadt die erste moderne seismologische Station Europas, die bis 1919 in Betrieb blieb. Seine Seismographen gehörten zu den besten der Welt; einige waren bis 1929 in Betrieb. B. arbeitete bei der Gründung moderner Erdbebenwarten in Österreich und der Tschechoslowakei mit und war 1908 bis 1910 an der Gründung der Erdbebenanstalt in Belgrad/Beograd beteiligt. Von 1901 bis 1910 fungierte er als Herausgeber des Fachorgans „Die Erdbebenwarte“ und legte Grundsteine der seismologischen Prognostik. Zusammen mit dem Architekt Max Fabiani plante er ein modernes Geophysikalisches Institut in Laibach/Ljubljana, dessen Bau aber durch den Ersten Weltkrieg verhindert wurde. 1918 zwangspensioniert gründete er 1923 ein eigenes Seismologisches Institut beim Vintgar von Bled, das nach Sir Humphry Davy benannt wurde. B. verfasste zahlreiche Zeitschriftenbeiträge, u.a. über Meteorologie (Messung der Gewitterelektrizität, meteorologische Ballonsonden, 1913), Radiotechnik (zusammen mit Anton →Codelli), Karstkunde und Naturschutz. Auf ihn geht z.B. die Gründung des Triglav Nationalparks im Jahre 1924 zurück.
