STERN, Abraham Jakub

S. ist der Sohn einer armen jüdischen Familie. Er begann in seinem Gebeurtsort eine Uhrmacherlehre. Dort erkannte Stanisław →Staszic, der die Güter in Hrubieszów gekauft hatte, sein Talent und ermöglichte ihm die Übersiedlung nach Warschau/Warszawa.
Viele seiner Erfindungern und Konstruktionen befassten sich in der Folge mit dem Mess- und Zählwesen. Seine erste Erfindung war eine Art Entfernungsmesser mit zwei Zielgeräten zum Gebrauch für Ingenieure und Militärs, das den Meßtisch von Marinoni ersetzen sollte. 1821 entwarf er einen Wagen, der die Lage und Kontur des Terrains, die Topografie, im maßstabsgetreu aufzeichnete. Für die Landwirtschaft entstanden Modelle einer Dreschmaschine, Sägemühle und einer von Pferden gezogenen Getreidemähmaschine. 1835 stellte er eine Vorrichtung zum Schutz vor Unfällen der Pferde, Menschen und Wägen vor.
Zu seinen wichtigsten Erfindungen gehörten aber verschiedene Rechenmaschinen. Die erste im Jahre 1812 führte die vier Grundrechnungsarten aus. 1817 ergänzte er dieses erste Maschinen um zwei weitere Operationen: Potenzierung und Radizierung. Im Jahr zuvor durfte er seine Rechenmaschine anlässlich des Besuchs von Zar Alexander I. in Warschau/Warszawa vorführen.
Die Berichte über seine Erfindungen publizierte Stern in den Jahrbüchern der Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften. Im Auftrag der Gesellschaft bewertete er auch eingereichte Projekte und Erfindungen und führte Metallfestigkeitsprüfungen durch.
Als 1818 in Warschau/Warszawa eine Rabbinerschule eröffnete, entwarf S. den Lehrplan und wurde ihr erster Direktor. Er war zudem Schriftsteller und Übersetzer der hebräischen Literatur.